Ohne Heinrich Wulhorst gäbe es gar keine KLJB

50 Jahre Katholische Landjugendbewegung in Waltrop – das ist einen Versuch wert, die Geschichte der KLJB und ihre Entwicklung in dem vergangenen 50 Jahren im Überblick darzustellen. Gerade aus den Gründungsjahren liegen nur lückenhafte Aufzeichnungen vor. Dennoch hoffen wir, dass wir dies so wahrheitsgetreu wie möglich wiedergeben können. Selbstverständlich handelt es sich dabei nicht um eine komplette Wiedergabe der Veranstaltungen, vielleicht findet sich so mancher jährlichen Zeitabschnitten trotzdem wieder …

Bis 1947 Bei einer Sitzung des Landwirtschaftlichen Lokalvereins am 15. April 1945 regte der damalige Vorsitzende Heinrich Wulhorst an, baldmöglichst einen Waltroper Landjugendverein („Jugendbauernschaft“) zu gründen. Auf sein Bestreben hin kam es am 21. Oktober 1947 zur Gründung des „Waltroper Landjugendvereins“. Die offizielle Gründungsfeier startete am 25. Oktober in der ehemaligen Gaststätte „Lincold“ (heute „Burbaum’s Restaurant“). Hierbei wuren Theodor Beckmann und Hedwig Micus für den Vorsitz bestimmt. Die Jungbauernschaft verstand sich als eine Interessengemeinschaft der ländlichen Bevölkerung, die es als ihre Aufgabe ansah, die Mitglieder beruflich und politisch weiterzubilden sowie die Gemeinschaft zu pflegen.

bis 1950 Am 8. März 1950 wurde der Jungbauernverein neu ins Leben gerufen. Josef Klems (Holthausen) und Toni Ahmann (Elmenhorst) wurden zu den Vorsitzenden gewählt. In dieser Zeit wurden Aktivitäten ins Leben gerufen, die teilweise noch bis heute stattfinden. Es ist auch noch Tradition, eine Maifahrt zu organisieren, wie dies am 18. Mai 1950 geschah. Der Weg führte damals nach Haltern.

1950 Am 10. Januar 1951 gestaltete die Landjugend dann das Winterfest mit. Die Mitglieder führten das Theaterstück „Ein Bauer stiehlt die eigene Sau“ auf, das beim Publikum gut ankam. Es standen auch schon 1951 landwirtschaftliche Themen auf dem Veranstaltungsplan. So gab es am 6. November  ein Referat zum Thema „Gefahren und Behandlung der Maul- und Klauenseuche“ unter Leitung von Dr.Friemann. Die Sommerfahrt am 6. Juli führte zu einer Betriebsbesichtigung.

Bis 1956 Die alljährliche Sommerfahrt auf „Peter und Paul“ am 29. Juni 1954 ging in den Teuteburger Wald zum Hermannsdenkmal. Ein besonderes Ereignis war am 2. Oktober 1955 das Erntedankfest im Saal Burbaum. Der damalige Organist Diekmann hatte mit uns plattdeutsche Lieder eingeübt. Am nächsten Morgen wirkte die Landjugend bei der Gestaltung der kirchlichen Erntedankfeier mit. Wie schon in den Vorjahren fand auch 1956 die traditionelle Nikolausfeier statt. Jedes Landjugendmitglied bekam ein schönes Päckchen und die notwendigen Ermahnungen vom Nikolaus mit auf den Weg.

1957 Mit dem „Hebewerkexpress“ ging es am 29.Juni auf zu einer großen Sommerfahrt. Zunächst besichtigten die Mitglieder die künstliche Besamungsstation der Rotbundzüchter, bevor es dann weiter nach Greven zu einer großen Spinnerei ging. Letzteres gefiel besonders den weiblichen Mitgliedern. Von dort aus führte der Weg nach Rheine. Hier gab es den voll mechanisierten und auf Vorzugsmilch spezialisierten Betrieb von Landwirt Deitmar zu bestaunen. Zum Schluss wurde dann noch die Sommerrodelbahn mit einer aufregenden Fahrt getestet. Den Abschluss fand die Tour in einem Lokal in Ascheberg.

1958 Unter anderem gab es in diesem Jahr eine Versammlung zum Thema „Die kommende Zeit braucht uns“ unter Leitung von Diözesanpräses Wegemann. Schon damals wurde der Kontakt zu anderen Ortsgruppen gepflegt. So trafen sich die Mitglieder der KLJB Datteln, Henrichenburg und Waltrop zu einer Gesprächsrunde im „Posthorn“. Am 4. Mai nahmen die Waltroper am Diözesantag der katholischen Landjugendbewegung aus der Diözese Münster teil. Schöne Erinnerungen bleiben auch von der Nikolausfeier am 10. Dezember im Vereinslokal „Kranefoer“ zurück.

1959 Am 25. September unternahmen wir eine Fahrt zur Bundesgartenschau nach Dortmund. Außerdem lud der Waltroper Reitverein am 17. November zum „Fuchsball“ ins Lokal „Peters-Braukmann“ zu Tanz und Gesang ein.

1960 Am 23. Februar luden wir die Landjugenden Herten und Datteln zu einer Karnevalsfeier bei „Peters-Braukmann“ ein. Am 15. Mai führte der Weg zum Annaberg nach Haltern. Die Waltroper beteiligten sich an einer gemeinschaftlichen Wallfahrt der Landjugenden der Kreise Borken, Lüdinghausen und Recklinghausen.

1961 „Erste Hilfe im Viehstall.“, lautete am 18. Januar der Titel eines Vortrags von Dr. Friemann im Hotel „Kranefoer“. Am 9. April fuhren die Mitglieder in das Dortmunder Stadttheater zur Aufführung der Operette „Maske in Blau“. Die Besucher erlebten eine tolle musikalische Aufführung.

1962 Am 11. Mai startete der erste Tanzkurs für Fortgeschrittene unter Leitung von Helmut Hillberg. Bei dem wöchentlich stattfindenden Unterricht hatte Hillberg  Mühe, uns die modernen und auch unvergänglichen Tänze beizubringen. Zur Diemeltalsperre im Waldecker Land führte der Ausflug am 17. Juli. Die Recklinghäuser Landjugend lud am 3. Oktober zu ihrem Erntedankfest in die Gaststätte „Breuing“ ein.

1963 In Zusammenarbeit mit der Dattelner KLJB wurde der Maigang in die Haard gestaltet. Im Juni fand das Fest der „Ehemaligen“ statt, bei dem auch Hochwürden Pfarrer Große-Sundrup begrüßt wurde. Herrliches Wetter begleitete am 18. Juli den Ausflug nach Holland. Besichtigt wurden der Arnheimer Nationalpark und das van Gogh-Museum. Anschließend feierten wir ordentlich mit der Landjugend aus Kirchhellen.

1964 Die erste Versammlung fand am 9. Januar statt. Jürgen Nienhausen aus Langförden/Oldenburg schilderte bei “Kranefoer“ mit einem Lichtbildvortrag seine Eindrücke nach einer Amerikareise. Pfarrer Große-Sundrup weihte im Herz-Jesu-Haus das Banner der Landjugend Waltrop ein. Ziel der Sommerfahrt war am 16. Juli das Ahrtal. Nach einer schönen Dampferfahrt nahmen wir ein Mittagessen in Maria Laachs ein, wo auch die Kathedrale besichtigt wurde. Nachmittags ging es in einen Weinkeller, wo die Mitglieder viel Wissenswertes über den Weinanbau erfuhren. Natürlich wurde auch probiert…

1965 Einige Mitglieder reisten am 27. Mai zum Europavestival der Landjugend nach Stuttgart. Der Sommerausflug am 13. Juli führte ins Weserbergland. Zunächst ging es Richtung Paderborn, wo der Libordomes besichtigt wurde. Der Tag schloss bei einem Zusammentreffen mit Landjugendlichen aus Verl, Herzebrock und Clarholz bei Musik und Tanz. Am 26. September veranstalteten wir in der Gaststätte „Schneider-Wilms“ einen lustigen Kegelabend.

1966 Das Jahr war geprägt von einem Austausch zwischen französischen und deutschen Jugendlichen. Die Waltroper brachen am 14. Januar auf. Nach Paris erreichten wir Quest, wo landwirtschaftliche Betriebe besichtigt wurden. Neben Vorträgen und Besichtigungen verschiedener Betriebe hatten wir viel Spaß bei Tanzabenden und (Schnee-) Ausflügen in die Pyrenäen. Im Gegenzug besuchten uns 35 Franzosen in der Zeit vom 3. bis 13. September. Zum Programm gehörte unter anderem die Gärtnerei Riphaus, das Gut Eickenscheidt, das neue Schiffshebewerk, ein Empfang durch Amtsbürgermeister Surmann, eine Brauereibesichtigung in Dortmund, der Besuch des Westfalenparks, die Stickstoffwerke in Ickern, der Ruhr-Zoo in Gelsenkirchen, die Firma Claas in Harsewinkel, das Gestüt Winkler in Warendorf, das Bergbaumuseum in Bochum und ein Besuch in Münster. Am 29. Dezember trafen sich Dattelner, Henrichenburger und Waltroper Landjugendliche zu einem Quizabend bei „Peters-Brauckmann“. Auch die Spiele, zur Auflockerung des Abends, waren nicht einfach zu bewältigen, so dass die Freude über den Sieg sehr groß war.

1967 Eine Versammlung zum Thema „Jagd und Jagdbrauchtum“ fand am 2. März statt. Mit einem Leitsatz des Jägers beendete Herr Beckmann den Vortrag. Der Jahresausflug ging am 6. Juni zum Rhein nach Königswinter.

1968 Am 20. Februar feierte die Landjugend bei „Peters-Brauckmann“ Karneval. Für Stimmung sorgten Hans-Jupp Schäfer, Paul Predeck und „Natz“ Breucker. Zu dieser Fete waren auch die Mitglieder der KLJB Datteln und Henrichenburg eingeladen. Zu einem gemütlichen Beisammensein im „Horn“ trafen sich am 23. März die Frankreichfahrer, um Filme und Dias zu bewundern. Am 21. Mai ging es zur Maiandacht in die Laurentiuskapelle nach Leveringhausen. Etwas verspätet startete am 3. Juni der Maigang in der Haard mit dem Ziel „Haus Waldfrieden“. Außerdem Die Fußballmannschaft trat am 7. Juni gegen die Mannschaft der Kolpingsfamilie auf dem Sportplatz bei „Lukas“ an.

1969 41 flämische Jugendliche kamen am 4. Januar zu einem Wochenendbesuch nach Waltrop. Sonntags wurden einige landwirtschaftliche Betriebe besichtigt und eine Stadtrundfahrt organisiert. Zu einer Versammlung mit Lichtbildervortrag über die Stadt Waltrop lud die Landjugend am 26. Juni ein. Zum bunten Abend mit französischen Gästen kam es am 29. August in der Gaststätte „Stromberg“. Zu Besuch waren außerdem die Landjugenden aus Bockum-Hövel und Werne. Am 22. September betätigten sich die Waltroper beim Leichtathletiksportfest der Kreislandjugend.

1970 „Karneval im Märchenland“ feierte die KLJB Recklinghausen am 30. Januar in der Mollbeck mit Waltrop. Zur dritten Frankreichfahrt starteten am 29. April 24 Mädchen und Jungen als Gegenbesuch mit einer französischen Gruppe, die zeitgleich in Waltrop weilte. Im Kolpinghaus in Datteln waren die Waltroper am 19. Juni zu gast. Der Landwirtschaftliche Lokalverein und die Landfrauenvereinigung der Nachbarstadt feierten ihr 125 jähriges Jubiläum.

1971 „Nachtkappen dürfen aufbehalten werden, Schlafmützen müssen zu Hause bleiben. Es ist gestattet, Barfuss, mit Socken oder in blank - geputzten Schuhen zu tanzen!“ Unter diesem Motto startete am 31. Januar der erste offizielle Pyjamaball der KLJB Waltrop. Für Stimmung sorgten die „Minicajos“. Aus dem damals von einigen Miesepetern belächelte Fest wurde mittlerweile eines der größten Landjugendfeste im Bistum Münster. Zusammen mit der Henrichenburger Landjugend machten wir einen Ausflug ins Sauerland. Zunächst wurden die Beine am Sorpesee vertreten, bevor wir dann im Rothaargebierge die Spuren der Hirsche und Rehe aufsuchten. Erstmalig seit Bestehen der Landjugend in Waltrop wurde am 18. November eine KLJB-Hitparade bei Graè veranstaltet. Hierbei musste jeder Teilnehmer eine Platte ansagen und begründen, warum dieses Lied ausgewählt wurde.

1972 Im Oktober feierten wir unser 25jähriges Bestehen.